Eine Schreibblockade kann jeden treffen. Meist kommt sie zur unpassendsten Zeit, zum Beispiel, wenn der Termin für die Abgabe der Abschlussarbeit unangenehm nahe rückt. Eine Schreibblockade kann viele verschiedene Ursachen haben. Doch hier die gute Nachricht: Es gibt mindestens ebenso viele Tipps und Tricks, die man anwenden kann, um eine Blockade wieder aufzulösen. Wie das geht, wird in diesem Artikel verraten.
Die zwei Arten der Schreibblockade
Wenn man auf das leere Blatt Papier/die leere Word-Datei vor einem blickt, dann kann das ganz schön deprimierend sein. Vor allem, wenn man es um nichts in der Welt schafft, die Finger in Bewegung zu bringen. Hierbei muss man zwischen zwei Typen von „Blockaden“ unterscheiden.
a) Die eigentliche Schreibblockade ist diejenige, bei der es vorher möglich war zu schreiben, und irgendetwas zur Unterbrechung des Schreibflusses geführt hat.
b) Die unechte Blockade ist diejenige, bei welcher der Betroffene noch nie schreiben konnte.
Im ersten Fall ist mitunter zu prüfen, weshalb die Blockade aufgetreten ist. Im zweiten Fall muss man womöglich erst die Grundlagen des akademischen und kreativen Schreibens erlernen. Für beides gibt es gute Tipps und Tricks (vgl. Esselborn-Krumbiegel 2015: 7f).
Gründe für die Schreibblockade
Gründe für die Schreibblockade können sehr vielfältig sein. Wenn man aber weiß, wo das Problem liegt, dann ist es viel einfacher etwas dagegen zu tun. Deshalb sollte man sich im ersten Schritt der Problemlösung klarmachen, was eigentlich los ist.
Die eigentliche Blockade
Ganz allgemein betrachtet ist es möglich, dass man einfach einen schlechten Tag hat. Wenn man Kopfschmerzen hat, weil man wetterfühlig ist, oder mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, kann dies das Schreiben beeinflussen. Das Wohlbefinden des Körpers ist ebenso wichtig für das Schreiben wie das Wohlbefinden des Geistes (vgl. Theisen 2013: 65ff).
Wenn man krank ist, verkühlt oder Ähnliches, dann kann eine Schreibblockade auftreten. Hiermit verwandt ist die selbstgemachte Krankheit, zum Beispiel in Form des Katers, wenn man zu viel gefeiert hat. Da ist man natürlich selbst schuld, aber auch dies kann zu einer verminderten Schreibfähigkeit führen.
Ein weiterer Grund ist Übermüdung – wenn man, zum Beispiel, zu lange an der Thesis geschrieben hat. Ebenso können zu lange Pausen zwischen dem Schreiben, beispielsweise mehrere Tage, den sogenannten „Flow“ unterbrechen. Probleme wie Streit mit dem Partner, Schwierigkeiten mit der Familie, Geldsorgen und weitere, ähnliche Umstände, können ebenfalls zur Blockade führen (vgl. Kruse 2007: 7f).
Wenn man nun körperlich schlapp ist, krank oder verkatert, dann sollte man warten, bis der Körper wieder mitmacht. Es bringt nichts, sich zum Schreiben zu zwingen und so zu quälen. Wenn die Blockade aber rein psychischer Natur ist, dann gibt es hilfreiche Methoden, die man anwenden kann – siehe weiter unten.
Unechte Schreibblockade
Diese Form der Blockade hat den simplen Grund, dass man noch nicht weiß, wie man eine akademische Arbeit korrekt schreiben soll. Der beste Tipp ist folgender: Man muss lernen, wie es wirklich funktioniert. Hierzu kann es hilfreich sein, Literatur durcharbeiten, in der steht, wie Schreiben geht – sowohl akademisches als auch kreatives. Hierfür gibt es viele Informationsbroschüren der Hochschulen selbst (Siehe z.B. den Ratgeber der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg). Eine andere Möglichkeit sind Coaches und Freunde bzw. Kommilitonen, die einem zeigen wie es geht oder die als Vorbild dienen können. Darüber hinaus hilft „learning by doing“ – mit Sicherheitsnetzt durch ein Lektorat einer Bachelorarbeit oder einen Umschreibservice.
Tipps und Tricks
Im großen und Ganzen gibt zwei Möglichkeiten, mit akuten Schreibblockaden umzugehen. Die erste ist, vorzubeugen, die zweite, sie aufzulösen.
Vorbeugen und Vorbereiten
Die beste Vorbeugung gegen einen stockenden Schreibfluss, ist die gute Vorbereitung. Es gibt zahlreiche Tipps und Tricks, die helfen können, produktiv und sukzessiv mit der Thesis voranzukommen. Der grundlegendste Hinweis, den man unbedingt befolgen sollte, wenn man eine akademische Arbeit schreibt, ist das ausreichende Lesen und Bibliographieren von Literatur.
Kein anderes „Hilfsmittel“ hilft mehr, um während des Schreibens im Flow zu bleiben. Zunächst muss man sich natürlich die richtige Literatur zurechtlegen. Dies geschieht am besten in Absprache mit dem Betreuer sowie im Abgleich mit dem konkreten Thema und der fertigen Gliederung. Sobald man sich sicher ist, welche Literatur die richtige ist, beginnt die Recherche.
Für das Lesen der Lektüre, sei es in Form von Büchern, Artikeln oder online-Quellen, sollte man ein paar Wochen einplanen. Will man eine Schreibblockade vermeiden, dann lässt man die Finger vom Stift oder der Tastatur, bis man die Literatur durchhat. Allerdings ist es nicht verkehrt, währenddessen Notizen zu machen, von wichtigen Seiten, Zitaten und Ähnlichem (vgl. Esselborn-Krumbiegel 2015: 93f).
Wenn die Schreibblockade schon da ist
Wenn man ins Stocken geraten ist, dann ist der erste Hinweis wieder – ein bisschen eintönig, aber am effektivsten – Literatur recherchieren und zu lesen (nicht vergessen: Organisation der Literatur ist auch wichtig, z.B. durch ein Exzerpt). Nichts hilft besser, um über ein bestimmtes Thema schreiben zu können, als sich Informationen darüber zu besorgen. Wenn dies nicht klappt, kann man andere Maßnahmen ergreifen. Zum Beispiel spazieren gehen. Bewegung regt nicht nur den Kreislauf an, sondern auch den Denkapparat. Mithilfe eines Spazierganges wird das Gehirn besser durchblutet, die frische Luft belebt die Gedanken und die Chancen für Inspiration steigen. Die neuen visuellen Eindrücke lenken von der schriftlichen Arbeit ab und erlauben dem Gehirn kurz abzuschalten. So ein kurzweiliges „Abschalten“ kann Wunder wirken.
Es gibt ganz viele weitere Arten, das Gehirn zum Ruhen zu bringen. Man kann sich etwa Zeit nehmen und eine Stunde lang etwas Leckeres kochen. Dies hat einen weiteren, positiven Nebeneffekt, nämlich die Versorgung des Körpers und des Geistes mit Energie in Form von Nahrung.
Weitere, produktive Ablenkungen sind Sport betreiben (sehr effektiv!), künstlerisch tätig sein oder der Austausch mit Freunden. Und noch einmal zu Nahrung: Es ist essenziell, dass man sich gesund ernährt, damit das Gehirn Stoffe hat, mit denen es überhaupt arbeiten kann. Auch das Trinken von ausreichend Wasser ist grundlegend, um gut denken zu können (vgl. Kruse 2007: 24ff).
Schreibblockaden können etwas sehr nerviges sein. Doch sofern man die Grundlagen akademischen Arbeitens beherrscht, kann man sehr einfach etwas gegen die unlieben Pausen im Schreibfluss tun.
Der wichtigste Tipp ist, schon bevor man das erste Wort schreibt, sehr viel Literatur zum ausgesuchten Thema zu lesen. Sollte man sich mitten in einer Blockade befinden, helfen Spaziergänge, gutes Essen, Sport und ähnliche, produktive Ablenkungen.
Literatur
Theisen, Manuel-René (2013): Wissenschaftliches Arbeiten: Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit, München.
Esselborn-Krumbiegel, Helga (2015): Tipps und Tricks bei Schreibblockaden, Stuttgart.
Kruse, Otto (2007): Keine Angst vor dem leeren Blatt: Ohne Schreibblockaden durchs Studium, Frankfurt.
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